Nicht nur beim Kochen, Waschen und Duschen steigt der Feuchtigkeitsgehalt in Wohnungen. Auch Pflanzen (5-20g/ Std.) und die Bewohner selbst sorgen für einen Anstieg der Raumfeuchte, d.h. pro Person sind das etwa 0,1 Liter in der Stunde.
Außerdem nimmt warme Luft mehr Feuchtigkeit auf als kalte. Strömt warme Luft in kalte Räume, gibt diese ihre Feuchtigkeit ab und das Wasser kondensiert auf kalten Wänden (Tauwasser) - der ideale Nährboden für Schimmelbildung.
Wie bekommt man nun diese Feuchtigkeit aus der Wohnung und das bei angenehmen Raumtemperaturen?
1. Mit gekippten Fenstern nicht!
Dauerlüften mit angekippten Fenstern kostet nicht nur Heizenergie, sondern macht einen Luftaustausch der warmen feuchten Luft durch kühle trockene unmöglich. Außerdem kühlen Fensterleibungen sowie Fensterstürze besonders in der kalten Jahreszeit so stark aus, dass sich dort Tauwasser bildet, was schließlich zur Schimmelbildung führt.
2. Stoß- und Querlüften!
Deshalb ist kurzes Stoßlüften unerlässlich: Räume und Inventar kühlen nicht so schnell aus und frische, unverbrauchte Luft erwärmt sich schneller!
Öffnen Sie bei herunter gedrehter Heizung zwei- bis viermal täglich weit die Fenster für 5 bis 10 Minuten, je nach Raumnutzung, d.h. Bad und Küche auch häufiger.
Einen intensiveren und schnelleren Luftaustausch erreichen Sie durch Querlüften. Für den Durchzug öffnen Sie gegenüberliegende Fenster oder Türen. Achten Sie aber darauf, dass die Fenster nicht zuschlagen können (Glasbruch).
3. Mitheizen ist tabu!
Vermeiden Sie das "Mitheizen" kalter Räume, indem Sie die Türen von warmen zu kühlen Zimmern (z.B. Schlafzimmer) offen stehen lassen. Die Feuchtigkeit der Warmluft schlägt sich sofort als Tauwasser (vor allem auf kalten Außenwänden) nieder und führt unweigerlich zur Schimmelbildung.
4. Luftzirkulation!
Sorgen Sie für ausreichende Luftzirkulation zwischen Möbeln und Wänden! Hinter Schränken und anderem Inventar, auch Vorhängen genügt meist schon ein Abstand von ca. 5 cm, an Außenwänden besser 5-10 cm.
Hinter vollverkleideten, unzureichend belüfteten Schrankteilen (z.B. Küchenzeilen) führen Sie eine Sichtprüfung durch, ob sich dahinter Schimmel gebildet hat. Entfernen Sie notfalls die Sockelleisten oder ersetzen Sie diese durch luftdurchlässige Luftgitter.
Übermäßiger Wasserdampf
Schließen Sie die Türen beim Kochen, Duschen oder Waschen zu Nebenräumen und wischen Sie das Kondenswasser auf den Fenstern zwischendurch mit einem Lappen weg. Lüften Sie danach intensiv.
6. Hygrometer
Wer sicher gehen will, kann die Luftfeuchtigkeit in seiner Wohnung oder im Haus mit einem Hygrometer selbst messen. 50-60% relative Luftfeuchtigkeit fördert Ihr Wohlbefinden und verhindert mit dem richtigen Heizverhalten gesundheitsgefährdende Schimmelbildung. Wählen Sie ein Hygrometer mit Standfuß, da ein an der Wand angebrachtes Gerät zu verfälschten Messergebnissen führen kann.
7. Wie heizt man denn nun richtig?
Raumtemperaturen werden sehr unterschiedlich wahrgenommen. Die meisten Menschen empfinden Raumtemperaturen zwischen 19°C und 22°C als angenehm. Wer Heizenergie sparen will, zieht sich einen Pullover über und reduziert die Raumtemperatur um ein bis zwei °C. Das bringt eine Heizkostenersparnis von immerhin 7-15 %. Rechnen Sie selbst, was das laut Ihrer Heizkostenabrechnung in € ausmacht!
Für ein gesundes Raumklima im Zusammenhang mit einem effektiven Lüftungsverhalten und Einsparung von Heizenergie gilt: Lassen Sie die Zimmer nicht auskühlen! Sinkt die Raumtemperatur unter 15°C, benötigen Sie etwa 20% mehr Energie zum Wiederaufheizen der Räume auf Ihre Wohlfühltemperatur.
8. Richtiges Lüften von feuchten Kellern!
Bei kalten Außentemperaturen Kellerfenster vollständig für 5-10 Minuten öffnen, damit die einströmende, kalte trockene Luft die Feuchtigkeit schnell aufnehmen und abtransportieren kann. Vergessen Sie aber dabei nicht, die Fenster wieder zu verschließen, um Frostschäden zu vermeiden.
An Tagen, an denen die Außentemperaturen höher sind als die Temperaturen im Keller, verzichten Sie besser auf´s Lüften. Warme einströmende Luft enthält mehr Feuchtigkeit und schlägt sich als Kondensat auf den kühleren Kellerwänden nieder. Damit würden Sie genau das Gegenteil erreichen.- statt zu trocknen wird es noch feuchter!
Deshalb sollten Sie an warmen Sommertagen die Kellerfenster am Tag geschlossen halten und eher in den Nachtstunden lüften.
9. Schimmel - was nun?
Bei großflächigem Schimmelbefall konsultieren Sie einen Fachmann! Wir helfen Ihnen dabei - rufen Sie einfach an!
Kleinere Schimmelschäden können Sie auch selbst beheben:
Haben Sie jedoch gesundheitliche Probleme (beispielsweise Asthma, Allergien oder andere chronische Atemwegserkrankungen, Immunschwäche u.ä.) überlassen Sie die Schimmelentfernung auch besser anderen.
Wichtige Hinweise zur Schimmelbeseitigung und -vorbeugung finden Sie hier.
10. Gesunde Raumluft
Das notwendige Lüften ist das Eine - das Beseitigen von Schimmelsporen, Pollen, Keimen, Staub, Gerüchen oder giftigen Ausdünstungen (Formaldehyd aus Möbeln) das Andere, was zu einem gesunden Raumklima beiträgt. Hier helfen Ihnen Luftreiniger & Ozongeneratoren.